FIBOR

FIBORFIBOR ist die Abkürzung für Frankfurt Internetbank Offered Rate, der in früheren Jahrzehnten einen der wichtigsten Leitzinsen in Deutschland und Europa darstellte. Der Referenzzins wurde täglich vom Handelsplatz in Frankfurt am Main mitgeteilt und diente als wesentliche Orientierung für die Zinsgestaltung von Termingeldern in Deutscher Mark. Der FIBOR konnte auch für Festgeldanlagen und andere Finanzprodukte mit einer kurzen Laufzeit herangezogen werden und ließ Einblicke auf kurzfristige Zinsentwicklungen zu.

Seine Bedeutung hatte der FIBOR bis in die 1980er Jahre hinein, in denen Europa weder politisch oder wirtschaftlich so eng miteinander verbunden war wie heute. Zur damaligen Zeit waren weitere Referenzzinssätze wie der LIBOR vom Handelsplatz in London etabliert, der als wesentlicher Leitzins für die Ausgabe von Lombardkrediten fungierten. Sowohl der FIBOR als auch andere nationale Leitzinsen wurden mit der formalen Einführung des Euro als Einheitswährung im Jahr 1999 durch den EURIBOR ersetzt.

Der FIBOR war vorrangig für deutsche Banken und Kreditinstitute eine wichtige Bezugsgröße, während der EURIBOR von sämtlichen Banken der Eurozone und somit großen Teilen der Europäischen Union herangezogen wird. Durch die Ablösung des FIBOR und anderer nationaler Referenzsätze wird der Finanzhandel vereinfacht, auch die Vergleichbarkeit von Krediten und Sparprodukten ist hierdurch stärker gegeben.