Darlehen

Das Darlehen

Wenn das Wort Darlehen fällt, wird es in der Regel in Zusammenhang mit einer Baufinanzierung genannt. darlehen Dabei können mit einem Darlehen auch andere Dinge wie beispielsweise Autos oder Wohnungseinrichtungen finanziert werden. Häufig wird das Darlehen auch als Synonym für Kredit verwendet. Das ist zwar im Alltag üblich, aber streng genommen nicht ganz korrekt, denn mit einem Darlehen ist eine Unterform des Kredits gemeint, die sich in einigen Punkten beispielsweise von einem herkömmlichen Ratenkredit unterscheidet. Was Sie zum Thema Darlehen wissen müssen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Gemeinsamkeiten von Kredit und Darlehen

Sowohl bei Darlehen als auch bei Krediten geht es um Mittel zur Kapitalbeschaffung. In beiden Fällen wird zwischen dem Geldgeber und dem Geldnehmer ein Vertrag geschlossen, in dem unter anderem festgelegt wird, innerhalb von welchem Zeitraum das zur Verfügung gestellte Geld an den Geldgeber zurückgezahlt werden muss. Auch der vereinbarte Zinssatz, die monatlichen Raten und die Tilgung finden sich in sehr ähnlicher Form in den Verträgen beider Geldanleihen. Wie bei Krediten können Geldgeber auch für Darlehen bestimmte Sicherheiten verlangen, wenn die Kreditwürdigkeit oder Bonität des Kunden nicht ausreicht. Hierzu eignen sich Immobilien, Grundschulden, Versicherungen oder Bürgschaften durch kreditwürdige Dritte.

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Unterschiede zwischen Darlehen und Kredit

Der größte Unterschied zwischen dem Darlehen und einem Kredit ist die Vertragslaufzeit. Von Krediten spricht man in der Regel bei kleineren Summen, die in kurzer bis mittelfristiger Laufzeit an den Geldgeber zurückgezahlt werden. Von kurzfristigen Krediten spricht man bei Verträgen mit einer Laufzeit von weniger als zwölf Monaten. Diese kurzfristigen Kredite werden häufig für die Anschaffung von Konsumgütern oder zur Bezahlung des Familienurlaubs aufgenommen, dienen manchmal aber auch der Bezahlung unvorhergesehener Rechnungen wie der Reparatur des Autos oder ähnlichem. Mittelfristige Kredite mit Laufzeiten von unter zehn Jahren werden wie etwa für kleine Baumaßnahmen oder zum Kauf von Fahrzeugen wie Motorrädern genutzt.

Von einem Darlehen wird in der Regel erst bei einer langfristigen Laufzeit gesprochen. Ein gutes Beispiel ist die Baufinanzierung, bei der das Darlehen nicht selten eine Laufzeit von mehreren Jahrzehnten hat. Eine Besonderheit des Darlehens ist die Möglichkeit zur Teilauszahlung. Das bedeutet, dass die Darlehenssumme über die Laufzeit in mehreren Einzelbeträgen ausgezahlt werden kann. Die Banken sprechen in diesem Fall auch von Teilvalutierungen.

Darlehensarten

Es gibt unterschiedliche Darlehensarten, die Verbraucher aufnehmen können. Zu den bekanntesten und häufigsten Formen gehören:

– Tilgungsdarlehen
– Annuitätendarlehen
– Forward-Darlehen
– endfälliges Darlehen
– Ratendarlehen / Laufzeitzinsdarlehen
– Hypothekendarlehen
– Abrufdarlehen
– Rollierendes Geldmarktdarlehen
– Partiarisches Darlehen

Die häufig in der Werbung zu findenden Bezeichnungen wie etwa „“Beamtendarlehen““ oder „“easy credit““ sind lediglich Produktnamen oder Beschreibungen einer bestimmten Darlehensform, stellen selbst aber keine eigenständigen Arten dar.

Annuitätendarlehen

Das Annuitätendarlehen ist eine Darlehensform, bei der die gesamte Laufzeit über regelmäßige Raten in der gleichen Höhe zurück gezahlt werden. Die Rate besteht aus einem Tilgungs- und einem Zinsanteil. Während der Laufzeit steigt der Tilgungsanteil der Rate immer mehr, während der Zinsanteil kontinuierlich sinkt. Im ersten Jahr sollte die Tilgung mindestens ein Prozent der Darlehenssumme betragen, manche Experten raten zu einer Tilgung von drei Prozent. Am Ende der Laufzeit beträgt der Tilgungsanteil der Rate dann 100 Prozent und begleicht somit vollständig die noch offene Kreditschuld. Typische Beispiele für Annuitätendarlehen sind Immobilienfinanzierungen. Hier wird der Zinssatz in der Regel über einen bestimmten Zeitraum (5, 10 oder 15 Jahre) festgeschrieben und die Option einer anschließenden Neuverhandlung oder Kündigung des Vertrages gegeben. Es besteht aber auch die Möglichkeit, einen variablen Zinssatz zu vereinbaren, der beispielsweise in Abhängigkeit des Finanzmarktes in regelmäßigen Abständen an die aktuelle Situation angepasst wird.

Auch Volltilgungsdarlehen zählen zu den Annuitätendarlehen.

Forward-Darlehen

Eine Besonderheit der Annuitätendarlehen ist das Forward-Darlehen, bei dem die Darlehenssumme erst nach Ablauf einer bestimmten Vertragslaufzeit ausgezahlt wird. Die Auszahlung kann je nach Vertrag bis zu fünf Jahre nach Vertragsabschluss erfolgen (Forward-Periode). Während dieser Zeit bis zur Auszahlung werden keine Zinsen erhoben, ab der Auszahlung zählt jedoch der Zinssatz, der zum Abschluss des Vertrages vereinbart wurde. Der Vorteil eines Forward-Darlehens, das am häufigsten zur Anschlussfinanzierung bestehender Kredite genutzt wird, liegt also in seiner Zinssicherheit, die sich der Kreditnehmer frühzeitig garantieren lassen möchte. Allerdings kostet diese Sicherheit wiederum einen Zinsaufschlag, dessen Höhe von der aktuellen Situation der Finanzmärkte und der Dauer der Forward-Periode abhängig ist. Die Zinssicherheit kann jedoch auch nachteilig sein, nämlich dann, wenn das Zinsniveau wider Erwarten sinkt und die marktüblichen Zinsen am Ende der Forward-Periode niedriger sind als die zu Vertragsbeginn vereinbarten. In diesem Fall gilt weiterhin der vereinbarte Zinssatz.

Tilgungsdarlehen

Anders als bei dem Annuitätendarlehen bleibt hier die Tilgung während der gesamten Laufzeit gleich hoch. Nur die Zinsen werden aus der Restschuld berechnet, so dass die Raten während der Laufzeit stetig geringer werden. Um zu ermitteln, wie hoch die Tilgung konkret ausfällt, muss die Darlehenssumme durch die Anzahl der Raten geteilt werden. Im Vergleich zum Annuitätendarlehen wird die Restschuld bei einem Tilgungsdarlehen insbesondere im ersten Drittel der Laufzeit schneller verringert, also die Tilgung größer. Bei dem Annuitätendarlehen ist es genau umgekehrt, dort steigt der Tilgungsanteil zum Ende der Laufzeit hin an. Bei gleicher Darlehenssumme, Laufzeit und Zinssatz ist die monatliche Rate bei einem Annuitätendarlehen immer höher als bei einem Tilgungsdarlehen, da die Zinslast bei letzterem immer nur auf die Restschuld berechnet wird.

Endfälliges Darlehen

Beim endfälligen Darlehen (auch Festdarlehen oder Fälligkeitsdarlehen genannt) wird Gesamtsumme des Darlehens am Ende der Laufzeit in einem einzigen Gesamtbetrag zurückgezahlt. Vorteil: Die Rückzahlung kann in einer Summe (beispielsweise Ersparnissen oder Gewinnen des finanzierten Projekts) erfolgen. Außerdem hat der Kreditnehmer hier keine kontinuierliche Liquiditätsbelastung wie bei einer konstanten Rückzahlung in mehreren Raten. Andererseits trägt der Kreditgeber bei einem endfälligen Darlehen ein höheres Risiko, weil er bis zuletzt auf die Rückzahlung warten muss und sich die Schuld nicht stetig verringert. Dieses höhere Risiko muss der Kreditnehmer mit einer teilweise deutlich höheren Zinslast bezahlen.

Laufzeitzinsdarlehen / Ratendarlehen

Bei dem Laufzeit- oder Ratendarlehen werden die Zinsen für die gesamte Laufzeit berechnet und zu Beginn des Vertrages auf die Darlehenssumme aufgerechnet. Die Raten bleiben bis zum Ende der Laufzeit gleich hoch und enthalten immer den gleichen Tilgungs- und Zinsanteil.

Hypothekendarlehen

Unter Hypothekendarlehen werden Darlehen verstanden, die gegen das Grundpfandrecht auf eine Immobilie vergeben werden. Sie werden üblicherweise zur Finanzierung des Immobilienbaus oder -kaufs eingesetzt und bei Banken, Bausparkassen oder Lebensversicherungen abgeschlossen. Der Vorteil dieses besicherten Darlehens ist das geringere Risiko, das der Kreditgeber durch die Darlehensvergabe eingeht. In der Folge werden Hypothekendarlehen in der Regel zu günstigeren Konditionen angeboten als Darlehen ohne Sicherheiten. Der Nachteil besteht jedoch darin, dass eine Immobilie, deren Grundpfandrecht einer Bank gehört, schwerer zu verkaufen ist. Wer eine Immobilie verkaufen möchte, die noch mit einem Hypothekendarlehen belastet ist, muss deshalb parallel das Darlehen ablösen, was nicht ganz einfach ist.

Abrufdarlehen

Eher selten wird ein sogenanntes Abrufdarlehen vergeben, das in seiner Art ein wenig dem Dispokredit ähnelt. So wird es üblicherweise ohne weitere Sicherheiten vergeben und ist relativ flexibel in der Rückzahlung. Das Abrufdarlehen besteht aus einem festen Kreditrahmen, den der Kunde nach Bedarf ausnutzen kann. Dieser sogenannte Abruf ist meist gebührenfrei. Anders als beim Dispokredit muss die Rückzahlung des Abrufdarlehens systematisch über monatliche Raten einer bestimmten Höhe erfolgen. Auch komplette Rückzahlungen sind jederzeit möglich, hierfür werden keine Vorfälligkeitsentschädigungen verlangt. Außerdem sind die Zinsen meist günstiger als bei einem Dispokredit.

Rollierendes Geldmarktdarlehen

Rollierende Geldmarktdarlehen („“Roll-over-Kredite““) sind mittel- bis langfristige Darlehen, die sich durch eine flexible Rückzahlung am Ende bestimmter festgelegter Zeiträume auszeichnen. Typisch für diese Darlehensform ist ihre schnelle Verfügbarkeit und rasche Ablösung. Die Zinssatzhöhe ist von den Geldmarktzinsen abhängig und wird für einen bestimmten Zinsbindungszeitraum festgelegt, der 1, 3, 6 oder 12 Monate dauern kann.

Partiarisches Darlehen

Erhält der Geldgeber statt oder zusätzlich der Zinsen eine Gewinnbeteiligung, spricht man von einem patriarischen Darlehen oder Beteiligungsdarlehen. Die Verzinsung stellt dabei nur einen Nebeneffekt dar, der Schwerpunkt bei diesem Darlehen liegt eindeutig auf der Gewinnbeteiligung des Kreditgebers.

Darlehen vergleichen

So vielfältig die Darlehensarten, so unterschiedlich sind auch die Angebote der Banken, bei denen diese Darlehen abgeschlossen werden können. Deshalb lohnt sich in jedem Fall ein gründlicher Vergleich, mit dem sich das günstigste Angebot ermitteln lässt. Der entscheidende Wert hierbei ist der Effektivzins, der ausdrücklich angegeben werden muss und nicht nur den Sollzins beinhaltet, sondern auch sämtliche Kosten, die mit dem Darlehen verbunden sind. Er umfasst neben den Sollzinsen auch eventuelle Bankgebühren, Versicherungskosten usw. Bei einem Darlehensvergleich sollte nicht nur der Effektivzins berücksichtigt werden, sondern auch die Restschuld bei vorzeitiger sowie die Höhe der Verzugszinsen, Tilgung und alle anderen Kosten und Extras, die anfallen könnten.

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