Kreditverkauf

KreditverkaufAls Kreditverkauf wird die Weitergabe eines laufenden Kredits durch den Kreditgeber bezeichnet. In der Praxis findet der Verkauf statt, wenn der Kreditgeber nicht mehr mit der im Vertrag festgelegten Rückzahlung durch den Kreditnehmer rechnet und ein zu hohes Kreditrisiko für die ausstehende Restschuld sieht. Für den Kreditverkauf muss der Kreditgeber einen geeigneten Käufer finden, in der Praxis sind dies Investmentbanken oder andere Investoren.

Ein mehrfacher Kreditverkauf ist grundsätzlich möglich, wobei Kreditnehmern nicht zwangsläufig der jeweils neue Gläubiger mitgeteilt werden muss. Dem Käufer hat aufgrund der hohen Kreditrisiken das Recht, die Tilgungszinsen zu erhöhen und sich so vor einem Kreditausfall in angemessener Weise abzusichern. Der Verkäufer des Kredits profitiert neben dem Verlust des Risikos von der fehlenden Notwendigkeit, ausreichende Einlagen zur Absicherung des Kredits in den Geschäftsbüchern nachweisen zu müssen.

Der Kreditverkauf hat in der Praxis in den letzten Jahren vorrangig bei Immobilienkrediten stattgefunden, ist jedoch auch in anderen Bereichen des Kreditwesens etabliert. In der Finanzkrise 2008 spielt der Kreditverkauf von Immobilien eine wesentliche Rolle, da Banken durch eine Vielzahl an unlukrativen und überbewerteten Immobilienprojekten erheblich unter ihren Kreditlasten bis zum drohenden Bankrott litten. Seit dieser Zeit wurden strengere Regeln für den Kreditverkauf nicht nur für die Immobilienfinanzierung etabliert.