Anatozismus

AnatozismusAnatozismus ist der Fachbegriff für die Anrechnung von Zinseszinsen. Der Begriff spielt für Sparanlagen aller Art eine Rolle, bei denen Banken oder Sparkassen eine regelmäßige Verzinsung zu einem bestimmten Zinssatz vertraglich zusichern. Durch den Anatozismus profitiert der Anleger nicht alleine von einer regelmäßigen Verzinsung seines ursprünglichen Anlagebetrags, vielmehr findet im Laufe der Monate und Jahre eine zusätzliche Verzinsung der zuvor erworbenen Zinsrenditen statt.

Entscheidend ist der Anatozismus beim Vergleich von Sparprodukten im Bezug auf die Häufigkeit, in der eine Verzinsung zugesichert wird. Marktüblich sind bei Tagesgeldkonten, Sparbriefen & Co. die monatliche, vierteljährliche oder jährliche Verzinsung. Bei einer vierteljährlichen Verzinsung lässt sich im ersten Jahr nach Vertragsabschluss durch den Anatozismus bereits dreimal von einem Zinseszins-Effekt profitieren, während bei einer jährlich zugesagten Verzinsung dieser Effekt noch keine Rolle spielt. Durch den Anatozismus werden niedrigere Guthabenzinsen bei Sparprodukten interessant, sofern eine häufigere Verzinsung des Guthabens stattfindet.