Immobilienfinanzierung trotz Schufa

Die Finanzierung eines Hauses steht an und fällt mit der Kreditwürdigkeit des Kunden – aber was ist, wenn die SCHUFA negative Einträge führt?

Wenn jemand einen Kredit beantragt, wird seine Kreditwürdigkeit (Bonität) bei einer der bekannten Auskunfteien wie der SCHUFA überprüft. Die Zusage oder Ablehnung der Kreditanfrage hängt weitgehend von dem Ergebnis dieser Überprüfung ab. Bei negativen Einträgen bei der SCHUFA ist ein Kredit und erst recht eine Hausfinanzierung oder auch Immobilienfinanzierung genannt, sehr schwierig – aber nicht unmöglich.

Die Darlehenssummen, die für die Finanzierung eines Hauses benötigt werden, liegen in der Regel über 100.000 Euro. Deshalb wollen die Banken, die ein derart hohes Darlehen vergeben, kein Risiko eingehen. Sie verlangen eine Bonitätsauskunft vom potenziellen Kreditnehmer, die sie sich in der Regel über die SCHUFA einholen. Manche der dort gespeicherten Informationen wie beispielsweise die Eröffnung eines Girokontos oder ein Ratenkauf werden nicht grundsätzlich als negativ eingestuft.

Es sei denn, von diesen Einträgen gibt es sehr viele und es kommen noch offene Forderungen von Gläubigern hinzu. In diesen Fällen wird die Frage nach einem Immobilienkredit fast immer abgelehnt. Ein einzelner negativer SCHUFA-Eintrag muss allerdings noch nicht das Aus für den Kredit bedeuten.

Ausnahme: Der Verbraucher hat bereits eine eidesstattliche Versicherung abgegeben oder Verbraucherinsolvenz angemeldet. Dann ist eine Hausfinanzierung ausgeschlossen.

Bei 750 Euro netto Einkommen, Darlehen bis zu 147.000 Euro möglich

Bei einem 3 Personen Haushalt mit jeweils einen Einkommen von 750 Euro netto + 200 Euro Kindergeld sind laut einem Immobilien Budgetrechner bis zu 147.000 Euro möglich. (Beispielrechnung erfolgte ohne Eigenkapital.) Bei einem gebundenen Sollzins von 3,08 % pro Jahr. Da das Einkommen für eine Immobilienfinanzierung recht gering ist, verlangen die meisten Banken weitere Sicherheiten.

Einige Banken, insbesondere Direkt-Banken offerieren auch Hausfinanzierungen für Menschen mit schlechter SCHUFA. Um ihr Risiko dennoch möglichst gering zu halten, müssen Kreditnehmer spezielle Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört beispielsweise, dass ein Immobiliendarlehen

  • nur an Arbeitnehmer oder Rentner mit regelmäßigem, ausreichendem Einkommen und unbefristetem Arbeitsvertrag,
  • nur bei vorhandenem Eigenkapital,
  • nur für bestehende Objekte (nicht für den Hausbau) mit hohem Wert,
  • nur für selbst genutzte und nicht vermietete Wohnimmobilien,
  • nicht für Wochenend- oder Ferienhäuser

vergeben wird. Außerdem müssen Kreditnehmer mit negativer SCHUFA damit rechnen, dass Sie einen deutlich höheren Zinssatz zahlen müssen als Verbraucher mit besserer Bonität.