- Home
- Kredit Lexikon – V
- Verschuldungsgrad
Verschuldungsgrad
Der Verschuldungsgrad ist eine rechnerische Größe, die zur Ermittlung der Kreditwürdigkeit von Unternehmen verwendet wird. Der Grad dient als Kennzahl, wie gesichert die Rückzahlung eines Kredits in einer bestimmten Höhe voraussichtlich ist, orientiert am Eigen- und Kapitalanteil des Unternehmens. Konkret wird zur Ermittlung des Verschuldungsgrades das nachgewiesene Fremdkapital des Betriebs durch das verfügbare Eigenkapital geteilt und mit 100 multipliziert.
Bei einem wirtschaftlich gesunden Unternehmen fällt der Verschuldungsgrad eher gering aus, da der Betrieb vergleichsweise viel Eigenkapital für seine wirtschaftlichen Zwecke einsetzen kann. Je mehr das Unternehmen auf Fremdfinanzierungen für seine Investitionen vertrauen muss, umso stärker steigt der Verschuldungsgrad an und umso schwieriger gestaltet sich die Suche nach neuen Geldgebern. Abhängig vom potenziellen Kreditgeber werden weitere Kennzahlen des Unternehmens für die Kreditvergabe berücksichtigt. Beispielsweise kann unabhängig vom Fremd- und Eigenkapitalanteil eine hohe Liquidität durch das Tagesgeschäft vorliegen, was sich positiv auf die Kreditgewähr auswirkt.
Für Privatpersonen spielt der Verschuldungsgrad zur Ermittlung der Bonität keine Rolle, auch wenn hier gleichermaßen streng auf die Absicherung einer Kreditvergabe geachtet wird. An ihre Stelle tritt das Schufa-Scoring, wodurch das Kreditinstitut einen Überblick über bestehende Verpflichtungen des Antragstellers erhält. Da bei der Schufa nur Verpflichtungen von Privatpersonen verzeichnet sind, werden für Unternehmen andere Bemessungsgrundlagen angelegt.