Verlaufsscoring

VerlaufsscoringDas Verlaufsscoring wird von vielen Banken und Kreditinstituten durchgeführt, um mehr über die Kreditwürdigkeit ihrer vorhandenen Kreditkunden zu erfahren. Anders als beim Schufa-Scoring bei der Beantragung eines Kredits ist es vor dem Verlaufsscoring bereits zum Abschluss eines Kreditvertrags gekommen, das Finanzunternehmen hat somit bereits ein Kreditrisiko bezogen auf einen bestehenden Darlehensvertrag zu tragen.

Wird ein Scoring während der Tilgungsphase durchgeführt, verschafft sich das Kreditinstitut einen Überblick über potenzielle Veränderungen in der Bonität des Schuldners. Möglicherweise hat der Kreditnehmer der Bank vertraglich zugesichert, nicht nur vor der Kreditgewähr eine Anfrage bei der Schufa zu stellen. Außerdem kann das Kreditinstitut auf Konten und Anlageprodukte des Kreditkunden schauen und wesentliche Veränderungen in Kontoständen oder Vertragsauflösungen als Anzeichen für eine sich ändernde Bonität sehen. Durch das Verlaufsscoring wird versucht, Anzeichen für einen drohenden Kreditausfall zu ermitteln und hieraus für zukünftige Kreditvergaben zu lernen.

Das Verlaufsscoring ist ein Standardverfahren, das weniger auf die Bewertung des einzelnen Kreditnehmers ausgelegt ist. Vielmehr kann das Kreditinstitut statistische Auswertungen mit den erhobenen Daten vornehmen und hieraus Anzeichen und Rahmenwerte für einen drohenden Kreditausfall ablesen. Zeigen sich in Zukunft bei neuen Kunden vergleichbare Entwicklungen in der Bonität, ist das Kreditinstitut vorgewarnt, dass es zu Schwierigkeiten in der Tilgungsphase kommen könnte.